Schwinge

25_450 Der in Solingen geborene Graphiker, Öl- und Glasmaler Georg Meistermann (1911-1990) gehört zu den wenigen führenden Glaskünstlern des 20. Jh. Wie kein anderer hat er nach 1945 die moderne Entwicklung der internationalen Glasmalerei geprägt.

Ein zentrales Motiv in seinem gattungsübergreifenden Werk ist die „Schwinge“.Bildmetaphorisch erinnert sie an ein Vogel ähnliches Wesen bzw. an einen himmelwärts orientierten Flug einer angedeuteten Seele.

Bei Meistermann steht die Schwinge für das Geistige und dessen Erhabenheit über das Irdische, Materielle und Vergängliche. Gleichzeitig stehen Meistermanns Schwingen und Fittiche für die Freiheit des menschlichen Geistes und deren unantastbarer Würde. In das mystische Licht des Glases getaucht und chiffrenhaft dargestellt, wollen sie von der Einzigartigkeit des Individuums und der göttlichen Schöpfung des Menschen künden.

Das hier ausgestellte Objekt ist Anfang der 1980er Jahre entstanden. Es wurde dem Museum zusammen mit den anderen Werken zur Gründung überlassen. Seit Anfang an gehört es zum Grundstock der Wittlicher Sammlung, die mit ausgewählten Werken die künstlerischen Entwicklungslinien Meistermanns widerspiegelt.

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